WITCHES IN EXILE: Kunst als Aktivismus
Ann-Christine Woehrls Langzeitprojekt WITCHES IN EXILE widmet sich dem Schicksal von Frauen, die willkürlich der Hexerei beschuldigt, ins Exil gezwungen und ihrer Identität und Rolle innerhalb ihrer Gemeinschaften beraubt werden.
Woehrl hatte 2005 in der Tageszeitung Le Monde von Hexendörfern in Ghana gelesen und war erschüttert, dass vom Hexenglauben immer noch eine derart große, mitunter tödliche Gefahr für unzählige Frauen ausgeht. Das Schicksal der vermeintlichen Hexen berührte sie so stark, dass sie sich 2005 gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin Senam Okudzeto erstmals nach Ghana und Burkina Faso aufmachte, um das Thema zu ergründen.
Diese Reise war der Beginn ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Problem der Hexenverfolgung, die bis heute andauert und Aufmerksamkeit schaffen will für ein Problem das Frauen weltweit zu Opfern grausamer und willkürlicher Gewalt werden lässt. Der Glaube an Hexerei ist weit verbreitet und Anschuldigungen werden häufig als Waffen gegen Frauen eingesetzt, die unerwünscht sind. Eine missio Menschenrechtsstudie aus dem Jahr 2023 sieht Betroffene in 44 Staaten der Welt als massiv gefährdet an.
Ann-Christine Woehrl kehrt seit 2005 immer wieder nach Ghana zurück, nimmt Kontakt zu einer Hilfsorganisation vor Ort auf und lernt im Norden Ghanas, in den sogenannten Hexendörfern Gambaga und Gushiegu die Frauen kennen, die sie in den Jahren 2009 und 2013 für die Portätserie WITCHES IN EXILE porträtieren darf. Durch die Hilfe von Simon Ngota kommt sie mit den Frauen ins Gespräch und versucht ihr Anliegen zu erklären. Die Frauen sind zunächst überrascht, fassen mit der Zeit Zutrauen zu dieser Fremden mit der Kamera, die gekommen ist, um ihre Geschichten zu hören und davon zu erzählen.


Bei untergehender Sonne vor schwarzem Hintergrund sind der Fotografin auf diese Weise Porträts gelungen, die unter die Haut gehen. Sie haben die Kraft Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und so auf einen Missstand aufmerksam zu machen, ohne anzuprangern. Die Porträts zeigen eindrücklich die Würde dieser Frauen. Eine Würde, für die es zu kämpfen gilt.


Seit der ersten Einzelausstellung von WITCHES IN EXILE im Jahr 2013 in der damaligen Galerie PINTER & MILCH, hat die Serie viel Aufmerksamkeit erfahren. Einer Reihe von Ausstellungen (bitte Link zu AUSSTELLUNGEN auf der Seite ARCHIV) in Galerien folgten Ausstellungen in Museen sowie eine Vielzahl von Veröffentlichungen (bitte Link zu PRESSE auf der Seite ARCHIV) in nationalen und internationalen Medien.
Die von Anja Pinter-Rawe im August 2021 im Kehrer Verlag herausgegebene Monografie WITCHES IN EXILE zeigt eine umfassende Auswahl von Porträts der Serie in einer Gesamtschau und ordnet das Thema durch Beiträge ghanaischer Autoren gesellschaftpolitisch ein.
Die von Anja Pinter-Rawe im August 2021 im Kehrer Verlag herausgegebene Monografie WITCHES IN EXILE zeigt eine umfassende Auswahl von Porträts der Serie in einer Gesamtschau und ordnet das Thema durch Beiträge ghanaischer Autoren gesellschaftpolitisch ein.

Begleitend entwickeln Ann-Christine Woehrl und Anja Pinter-Rawe die Projektwebsite www.witches-in-exile.art, die das Thema sowie das Projekt vorstellt und aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen dokumentiert, um die Unterstützerinnen und Unterstützern des Anliegens informiert zu halten und nicht zuletzt, um Spenden zu generieren.
Gegenwärtig ist das Thema in Ghana besonders aktuell. Durch den tragischen Lynchmord an der 90-jährigen Akua Denteh im Jahr 2020 ist die politische Relevanz gestiegen und es besteht Hoffnung auf eine wesentliche Veränderungen. Ein Videomitschnitt der brutalen Hinrichtung ging viral und das öffentliche Entsetzen veranlasste die ghanaische Regierung zum Handeln. Im Jahr 2023 verabschiedete das ghanaische Parlament einen Gesetzentwurf, der die Ausübung von Hexenverfolgungen unter Strafe stellt. Dieses Gesetz ist jedoch nach wie vor nicht in Kraft getreten – es muss noch vom Präsidenten unterzeichnet werden.
Diese Entwicklungen waren Anlass für Ann-Christine Woehrl, ihre Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren in Ghana weiter zu vertiefen und zu einer internationalen Aufklärungskampagne beizutragen. Sie kooperiert mit dem Künstlerkollektiv BEYOND, mit der Historikerin Gertrude Nkrumah, der Anwältin Maakor Quarmyne und Prof. John Azumah vom Sanneh Institute sowie CAWA, der ghanaischen Koalition gegen Hexereibeschuldigungen ( u.a. Action Aid Ghana, Amnesty International Ghana, Oxfam) - einer führenden Instanz im Kampf gegen Hexenverfolgung in Nordghana.
Diese Kooperationen führten zu einer gemeinsamen 16-tägigen Kampagne in Ghana mit WITCHES IN EXILE, die sich an der UN Women-Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt im Jahr 2024 orientiert.
Die Ausstellung von WITCHES IN EXILE beim internationalen Fotofestival Les Rencontres de la Photographie d’Arles 2025 sowie die für 2026 geplante Ausstellung im National Museum in Accra, Ghana sind zwei weitere zentrale Aktivitäten, um im Kampf gegen die Hexenverfolgung einen Beitrag zu leisten und Frauen zu unterstützen, die ohne Grund und ohne Schuld zu geächteten Außenseiterinnen der Gesellschaft wurden.
Mit 5% aus den Bucherlösen sowie 10% aus den Erlösen der Sonderedition und den Kunstwerken wird das ghanaische Hilfsprojekt Witch-hunt Victims Empowerment Project (WHVEP) unterstützt, das solche Orte der Zuflucht schafft und aufklärt. Dankbar vermitteln wir Spenden (Spendenquittung).
Gegenwärtig ist das Thema in Ghana besonders aktuell. Durch den tragischen Lynchmord an der 90-jährigen Akua Denteh im Jahr 2020 ist die politische Relevanz gestiegen und es besteht Hoffnung auf eine wesentliche Veränderungen. Ein Videomitschnitt der brutalen Hinrichtung ging viral und das öffentliche Entsetzen veranlasste die ghanaische Regierung zum Handeln. Im Jahr 2023 verabschiedete das ghanaische Parlament einen Gesetzentwurf, der die Ausübung von Hexenverfolgungen unter Strafe stellt. Dieses Gesetz ist jedoch nach wie vor nicht in Kraft getreten – es muss noch vom Präsidenten unterzeichnet werden.
Diese Entwicklungen waren Anlass für Ann-Christine Woehrl, ihre Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren in Ghana weiter zu vertiefen und zu einer internationalen Aufklärungskampagne beizutragen. Sie kooperiert mit dem Künstlerkollektiv BEYOND, mit der Historikerin Gertrude Nkrumah, der Anwältin Maakor Quarmyne und Prof. John Azumah vom Sanneh Institute sowie CAWA, der ghanaischen Koalition gegen Hexereibeschuldigungen ( u.a. Action Aid Ghana, Amnesty International Ghana, Oxfam) - einer führenden Instanz im Kampf gegen Hexenverfolgung in Nordghana.
Diese Kooperationen führten zu einer gemeinsamen 16-tägigen Kampagne in Ghana mit WITCHES IN EXILE, die sich an der UN Women-Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt im Jahr 2024 orientiert.
Die Ausstellung von WITCHES IN EXILE beim internationalen Fotofestival Les Rencontres de la Photographie d’Arles 2025 sowie die für 2026 geplante Ausstellung im National Museum in Accra, Ghana sind zwei weitere zentrale Aktivitäten, um im Kampf gegen die Hexenverfolgung einen Beitrag zu leisten und Frauen zu unterstützen, die ohne Grund und ohne Schuld zu geächteten Außenseiterinnen der Gesellschaft wurden.
Mit 5% aus den Bucherlösen sowie 10% aus den Erlösen der Sonderedition und den Kunstwerken wird das ghanaische Hilfsprojekt Witch-hunt Victims Empowerment Project (WHVEP) unterstützt, das solche Orte der Zuflucht schafft und aufklärt. Dankbar vermitteln wir Spenden (Spendenquittung).